© Landkreis Deggendorf© erlebe.bayern - Florian Trykowski

Museum Quintana - Archäologie in Künzing

Initialzündung zu den bis heute intensiven archäologischen Untersuchungen von Künzing war die Entdeckung des römischen Kastells am 3. Juli 1874.

 

Richtete sich das Interesse durch diesen frühen Fund zunächst auf die Erforschung des römischen Erbes, kamen im Laufe der Grabungen seit 1976 neben den zahlreichen römischen Funden auch eine überwältigende Vielfalt von vorgeschichtlichen Befunden von der Steinzeit bis in die Eisenzeit zu Tage. Auf seinem Rundgang durch das moderne Museumsgebäude begibt sich der Besucher auf eine Zeitreise durch 7000 Jahre ununterbrochener Besiedlungs-Geschichte. Das detailreiche Modell der Kreisgraben-Anlage von Künzing-Unternberg, eines gewaltigen Erdwerkes der Jungsteinzeit, lädt ein zur Diskussion der auch heute noch nicht endgültig geklärten Funktion dieses Denkmals von europäischem Rang. An Hand des reichen Fundspektrums werden die Existenzbedingungen der steinzeitlichen Bevölkerung für den Besucher mit neuem Leben erfüllt. Wie stark die revolutionäre Erfindung der Metallverarbeitung in der frühen Bronzezeit diese Bedingungen veränderte, wird in der Abteilung der Metallzeiten deutlich.

 

In eine ganz andere Welt taucht man beim Eintritt in die Römerabteilung ein: Begrüßt von der lebensgroßen Figur eines Feldherrn vor dem gemalten Landschaftspanorama mit exerzierenden Truppen erfährt der Besucher alles über römisches Leben in Künzing-Quintana.

 

Acht Metall- Hortfunde - darunter ein Schatz von 42 Silberdenaren - zeigen nicht nur eine breite Auswahl an Waffen und Geräten, sondern erzählen auch die Geschichte vom gewaltsamen Ende des Kastells im 3. Jh. nach Christus: Sie wurden als Beutestücke aus Überfällen von den germanischen Angreifern vergraben, beim Rückzug jedoch zurückgelassen. Nicht nur das Militärwesen, sondern auch den Alltag spiegeln die Exponate aus Kastell und umgebendem Lagerdorf (vicus): Spielsteine, Schreibgriffel und Badeutensilien, einfaches Gebrauchsgeschirr wie feine Terra Sigillata. Einen besonderen Schatz des Museums stellen die Militärdiplome dar, die einem nichtrömischen Soldaten der römischen Hilfstruppen am Ende seiner 25jährigen Dienstzeit das römische Bürgerrecht und das Eherecht verliehen. Nur wenige, dafür aber umso bedeutendere Funde zeugen von der Geschichte Künzings nach dem Untergang des kaiserzeitlichen Kastells in der Mitte des 3. Jahrhunderts,: Sie belegen die ununterbrochene Weiterbesiedelung Künzings in den Wirren der Völkerwanderungszeit. Durch den Besuch des Hl. Severin im 5. Jahrhundert trat Künzing auch in der Spätantike ins Rampenlicht der Geschichte. Für das frühe Mittelalter belegen Funde aus Gräbern Tracht und Ausrüstung der hier im 6. und 7. Jahrhundert ansässigen Bajuwaren, den Vorfahren der heutigen Bayern.

 

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Info
Das Museum ist behindertengerecht ausgestattet

 

 

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Osterhofener Straße 2
94550 Künzing

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Osterhofener Straße 2
94550 Künzing

 

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